Die Tour de France der letzten Jahre hat sich durch die erbitterte Rivalität zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar in eine neue Ära verwandelt. Die beiden Ausnahmeathleten beherrschen den Radsport und repräsentieren die Spitze der heutigen Radwelt. Pogacar, der slowenische Star des Teams UAE Emirates, und Vingegaard, das dänische Kraftpaket von Jumbo-Visma, haben abwechselnd Siege und Top-Platzierungen errungen und die Tour in ein packendes Spektakel verwandelt. Die Frage, wer von beiden der dominantere Fahrer ist, bleibt spannend, da ihre Kontraste in Fahrstil und Strategie die Spannung in jedem Jahr neu entfachen.
Im Jahr 2024 triumphierte Pogacar mit seinem dritten Gesamtsieg und zeigte eine unglaubliche Vorstellung, die den Kampfgeist und die Entschlossenheit des Slowenen unterstrich. Schon im Jahr 2020, als er überraschend den Titel bei seiner ersten Tour-Teilnahme gewann, bewies Pogacar, dass er zu den ganz Großen gehört. Doch Vingegaard, bekannt für seine ruhige und fokussierte Art, konterte diesen Erfolg und besiegte Pogacar in den Jahren 2022 und 2023, indem er seine Fähigkeiten in den Bergen und sein taktisches Geschick einsetzte, um die schwächenlose Dominanz Pogacars zu brechen.
2024 versprach ein erneutes Duell, das den Erwartungen absolut gerecht wurde. Die Strecke, die diesmal von Florenz bis nach Nizza führte, stellte die Fahrer auf eine harte Probe. Neben steilen Bergetappen und nervenaufreibenden Zeitfahren verlangte sie auch strategisches Geschick. Vingegaard, bekannt für seine Stärke in den Bergen, konnte anfangs noch mithalten, doch Pogacars Kondition und Entschlossenheit setzten sich letztlich durch. Auf der finalen Zeitfahr-Etappe von Monaco nach Nizza bewies Pogacar seine Überlegenheit und baute seinen Vorsprung auf beeindruckende 6 Minuten und 17 Sekunden aus, was ihn endgültig zum Champion machte.
Die Rivalität zwischen Vingegaard und Pogacar hat die Tour zu einem Ereignis gemacht, das Millionen von Zuschauern fasziniert. Während Pogacar sich auf explosive Angriffe und seine Allround-Fähigkeiten verlässt, bringt Vingegaard eine konstante Leistung und eine beeindruckende Ausdauer mit sich. Diese Unterschiede führten zu legendären Momenten, wie der intensiven Etappe im Massif Central, bei der die beiden wiederholt attackierten und die Zuschauer am Bildschirm fesselten. Für Fans ist die Dynamik zwischen ihnen einzigartig, da sie das beste aus ihren jeweiligen Teams herausholen – Jumbo-Visma und UAE Emirates.
Auch abseits der Tour prägen Vingegaard und Pogacar die Radsportwelt. Während Pogacar 2024 die Herausforderung wagte und sowohl das Giro d’Italia als auch die Tour de France bestritt, bleibt Vingegaard fokussiert auf die Tour. Der Däne plant seine Saison sorgfältig, um in Topform zu erscheinen, während Pogacar häufiger antritt und dabei Risiken eingeht. Diese Kontraste in ihrer Vorbereitung zeigen sich auch in ihrer Mentalität: Pogacar ist der junge, unerschrockene Angreifer, der auch bei Rückschlägen immer wieder zurückkommt, während Vingegaard mit ruhiger Entschlossenheit und einem exakten Plan agiert.
Die Fans spekulieren bereits, wie das Duell in den nächsten Jahren aussehen wird. 2025 führt die Tour de France wieder durch die hochalpinen Regionen, die Vingegaard bevorzugt und in denen er bereits beeindruckende Siege erzielt hat. Pogacar hingegen sieht diese Route als „brutal“ an, was jedoch keineswegs bedeutet, dass er sich vor der Herausforderung scheut. Vielmehr freut er sich darauf, erneut gegen Vingegaard anzutreten, um seine Position als Tour-Dominator zu verteidigen.
Die Rivalität zwischen den beiden wird oft mit legendären Duellen im Radsport verglichen, wie zwischen Jacques Anquetil und Raymond Poulidor oder später Lance Armstrong und Jan Ullrich. Doch Vingegaard und Pogacar haben das Potenzial, die nächste große Ära im Radsport zu prägen, da ihre Duelle über die kommenden Jahre anhalten könnten. Ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten und Fahrstile machen sie zu Ikonen: der eine der kühle Stratege, der andere der unberechenbare Kämpfer.
Für junge Fans und Nachwuchsfahrer sind Vingegaard und Pogacar bereits Vorbilder und Quellen der Inspiration. In vielen Radsportvereinen wird ihr Name als Inbegriff für Leidenschaft, Entschlossenheit und Fairness genannt. Trotz ihrer erbitterten Rivalität bleibt der gegenseitige Respekt sichtbar. Beide haben mehrfach ihre Wertschätzung für den anderen ausgedrückt und den Einfluss, den sie aufeinander haben, anerkannt. Pogacar erklärte in einem Interview, dass Vingegaard ihn zu einem besseren Fahrer mache, während Vingegaard seinen Respekt für Pogacars Kämpfernatur betonte.
Die kommenden Tour-de-France-Ausgaben versprechen weitere Kapitel in der Rivalität zwischen diesen beiden Giganten. Mit jeder neuen Route und jeder Etappe stellen sie sich erneut einander und den Herausforderungen der härtesten Radstrecke der Welt. Ihre Kämpfe, ihre Triumphe und Rückschläge werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben und die Fans immer wieder an die Bildschirme fesseln.